Mitarbeiter-Interview
Interview mit Jannik Brodthuhn
B.Sc. Geographie
Team
BBB (Bodenkundliche Baubegleitung)
Hallo Jannik, kannst Du Dich und Deinen Fachbereich kurz vorstellen?
Mein Name ist Jannik, ich bin 27 Jahre alt, habe einen Masterabschluss in Geografie und bin seit Mai 2022 bei der TNL beschäftigt. Dort arbeite ich in der Bodenkundlichen Baubegleitung (BBB), welche Teil der Umweltbaubegleitung (UBB) ist. Ich beschäftige mich nicht nur mit bodenbezogener Thematik, sondern auch mit einer Vielzahl umweltrelevanter Themen. Wie der Name „Baubegleitung“ vielleicht schon vermuten lässt, begleite ich Bauvorhaben vor Ort und helfe unseren Auftraggebern dabei, dass die Belange des Umweltschutzes im Rahmen der Baumaßnahmen berücksichtigt und konkrete Umweltauflagen eingehalten werden. Bei den Auflagen handelt es sich um Vermeidungs-, Minimierungs- und Schutzmaßnahmen. Die Bodenkundliche Baubegleitung legt ihren Fokus dabei auf das Schutzgut Boden.
Wie genau bist Du zur TNL gekommen?
Ein Freund hat mich auf die TNL als Arbeitgeber aufmerksam gemacht. Wir haben uns im Studium kennengelernt. Nachdem mein Freund seine universitäre Laufbahn abgeschlossen hatte, fing er an bei der TNL zu arbeiten und hat dort die Bodenkundliche Baubegleitung aufgebaut. Ich habe mich in meinem Geografiestudium in Richtung Bodenkunde spezialisiert und als sich mein Studium dem Ende zuneigte, hat mich besagter Freund darauf hingewiesen, dass man bei der TNL Bedarf für einen Bodenkundler in der Umweltbaubegleitung hätte. Daraufhin habe ich mich beworben und wurde angenommen.
Was machst Du bei der TNL, wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Mein Arbeitsalltag ist aufgeteilt zwischen den Baustellenbegehungen und der Arbeit im Büro. Der Stundenanteil an Begehungen pro 40h Woche schwankt zwischen 25 und 50 Prozent. Man ist mitunter also häufig draußen – bei jedem Wetter.
Auf der Baustelle führen wir je nach Vorgabe täglich, einwöchentlich oder zweiwöchentlich Begehungen durch. Dabei besprechen wir mit den Baufirmen und dem Auftraggeber zum Baubeginn vor Ort zunächst die einzuhaltenden Vermeidungs-, Minderungs- und Schutzmaßnahmen und wie diese Maßnahmen am besten umzusetzen sind. Während der nachfolgenden Begehungen prüfen wir, ob die Maßnahmen auch entsprechend eingehalten werden und steuern gegeben falls nach. Ein konkretes Beispiel aus dem bodenkundlichen Bereich wäre, dass wir die Bodenfeuchte auf dem Baufeld ermitteln und so aussagen können, ob der Boden von schweren Baufahrzeugen noch befahren werden kann, ohne dass schadhafte Bodenverdichtungen entstehen. Wichtig ist, dass wir keine Weisungsbefugnis haben.
Wir können nur Empfehlungen aussprechen, wie Umweltschäden am besten vermieden werden können.
Im Büro erstelle ich dann ein Protokoll, in dem ich den aktuellen Arbeitsstand auf der Baustelle dokumentiere, auf Mängel sowie entstandene Umweltschäden hinweise. Natürlich wird auch dokumentiert, wenn Maßnahmen gut umgesetzt wurden. Außerdem werden Handlungsanweisungen und Bodenschutzkonzepte geschrieben. Auch im Büro finden telefonische Absprachen mit dem Auftraggeber, den Baufirmen und den Naturschutzbehörden statt. Man muss viel mit verschiedenen Leuten kommunizieren und dies mitunter sehr feinfühlig und nuanciert. Man tauscht sich aber auch mit den Kollegen aus, die mit einem an denselben Projekten arbeiten, damit jeder auf dem neusten Stand ist.
Welche Entwicklungsperspektiven gibt es in Deinem Fachbereich?
Durch den Kontakt zu vielen umweltrelevanten Themen und der Tatsachen, dass diese nicht einzeln, sondern im Zusammenhang betrachtet werden müssen, bildet man sich automatisch im Arbeitsprozess fort und erlangt Kenntnisse in den verschiedensten Themenbereichen. Dies geschieht auch durch den Austausch mit Kollegen.
Außerdem kann man eine Fortbildung zum Zertifizierten Bodenkundlichen Baubegleiter absolvieren. Möglich sind auch Weiterbildungen im Bereich der fachgerechten Entnahme von Bodenproben und dem Umgang von Altlasten im Boden.
Was war Dein schönstes Erlebnis bei der TNL?
Schwer zu sagen, ob es da ein Erlebnis gibt, das besonders hervorsticht. So lange bin ich ja nun noch nicht dabei. Ich würde sagen, dass es grundsätzlich stets erfreulich ist, wenn auf der Baustelle alles nach Plan verläuft und die Zusammenarbeit sowie die Kommunikation mit den Baufirmen und dem Auftraggeber gut laufen. Dann kann man nach der Begehung mit einem guten Gefühl zurück ins Büro fahren.