Hochwasserschutzkonzept der Stadt Hungen für die Horloff, Hessen
Im Auftrag der Stadt Hungen wird ein Hochwasserschutzkonzept für den Oberlauf der Horloff zwischen Villingen und Hungen geplant. Die Maßnahmen beinhalten Rückhaltebecken, Gewässerstrukturierungsmaßnahmen, die Aktivierung natürlicher Retentionsflächen und den Bau einer Absperrvorrichtung.
Durch strukturverbessernde Maßnahmen soll das Gewässerbett der Horloff mit passiven Maßnahmen angehoben und das Bett verbreitert werden, um natürliche Ausuferungen zu gestatten und damit die Abflussgeschwindigkeiten deutlich zu reduzieren. Der Bau des Dammes reduziert den mittleren jährlichen Abfluss der Horloff kaum, da das Wasser des aufgestauten Rückhaltebeckens kontrolliert abgelassen werden kann. Verdunstungseffekten können als vernachlässigbar (BAUMGARTNER & LIEBSCHER 1996) eingeschätzt werden. Geglättet werden jedoch die Abflussganglinie und deren Amplitude.
Gleichzeitig wird durch den Bau eine natürliche Überschwemmung des FFH-Gebiets der „Horloffaue zwischen Hungen und Grund-Schwalheim“ flussabwärts verhindert. Natürliche Abflussschwankungen und damit einhergehende Überschwemmungen sind grundlegend für die Auenlandschaft und werden dadurch in der Häufigkeit und in ihrem Ausmaß reduziert. Die Auswirkungen auf das FFH-Gebiet der „Horloffaue zwischen Hungen und Grund-Schwalheim“ werden als relevant eingestuft und müssen daher in einer vertiefenden FFH-Verträglichkeitsuntersuchung untersucht werden. Als Kompensationsmaßnahmen für unvermeidbare bau-, anlagen-, und betriebsbedingter Beeinträchtigungen durch den Damm werden u. a. Renaturierungsmaßnahmen von ca. 15 ha in dem flussabwärts gelegenen FFH-Gebiet der Horloffaue vorgeschlagen. Mit der Umweltverträglichkeitsvorprüfung wird geklärt, ob im Rahmen des Planungsvorhabens eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden muss.Auftraggeber:
Stadt Hungen, Ingenieurbüro Zick-Hessler
Projektort:
Zwischen Villingen und Hungen, Kreis Gießen, Hessen
Projektinhalte:
Vorprüfung des Einzelfalls (§3c UVPG), Prüfung der Auswirkungen auf das Schutzgebietssystem Natura 2000 und den Maßgaben des §44 (1) BNatschG, Entwicklung eines Grobkonzepts für Kompensationsmaßnahmen
Projektdauer:
seit 2016
Projektumfang:
Regenwasserrückhaltebecken mit 917.000 m³; Dammlänge 260 m; Dammhöhe 5 m
Leistungen:
- Zusammenstellung verfügbarer Unterlagen (Realnutzungs- und Biotoptypenkartierung, Faunistische Erhebungen)
- Wahrnehmung von Terminen und Öffentlichkeitsbeteiligung
- Abschichtung der Wirkfaktoren nach LAMBRECHT et al. (2004)
- Darstellung und Bilanzierung des Eingriffsumfangs und Entwicklung eines Ausgleichskonzeptes für die nicht vermeidbaren Eingriffe
- Darstellung und Auswertung der Erfassung sowie der Maßnahmenplanung mittels ESRI ArcMap GIS
Projekte
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